Schweigen beim Abendbrot

Geschichte A:

Peter war in Hochstimmung, als er nach dem Training nach Hause kam. Er sei eine neue Hoffnung für die Mannschaft, hatte man ihm gesagt, er, eine Hoffnung für die Mannschaft! Dabei war er erst seit wenigen Wochen dabei, das musste man sich vorstellen! Ihm fiel auf, wie das Laub schon anfing, sich zu färben, und als dann nach einem grauen Nachmittag doch noch einige Abendsonnenstrahlen durchkamen, ging das bunte Leuchten durch ihn durch. Er beschleunigte seine Schritte, um schneller nach Hause zu kommen…
Als er in die Küche stürmte, saß seine Mutter schon am gedeckten Abendbrottisch. „Weißt du was?“, fing er an, während er seine Sporttasche in eine Ecke warf. „Du bist spät dran“, sagte die Mutter. „Ich muss nachher nochmal weg. Zu Tante Elli.“ Peter spürte, wie seine Begeisterung in ihm verpuffte. Ärgerlich stand er auf, um den Senf zu holen, den sie vergessen hatte. Das Glas knallte lauter auf dem Tisch, als er beabsichtigt hatte, und prompt presste seine Mutter zwischen den Zähnen heraus: „Pass doch auf!“ Da ging Peter hinaus und knallte die Tür zu.

Aufgaben:
1. Schreibe in einem (möglichst kurzen) Satz auf, worum es in der Geschichte geht,
und berücksichtige dabei den Titel.
2. Charakterisiere a) die Mutter und b) den Sohn.
3. Welche Wirkung hat die Beschreibung der Jahreszeit in dieser Geschichte?
4. Aus wessen Sicht wird erzählt und was bewirkt das?

Geschichte B:

Sie hatte den Tisch schon gedeckt und stellte jetzt Wurst, Käse und Brot auf den Tisch. Peter, ihr Sohn, würde jeden Augenblick aus dem Training heimkommen. Sie setzte sich, müde, denn im Büro war heute wieder mal die Hölle los gewesen. Dabei hatte sie sich zwingen müssen, sich auf die Arbeit zu konzentrieren… Die ganze Zeit dachte sie an Elli, ihre Schwester, die heute operiert worden war. Es war ungewiss, ob man ihr noch helfen konnte, und sie hatte Angst, denn nach dem Tod ihrer Eltern und ihres Mannes war Elli ihre einzige Hilfe auf dieser Welt. Krebs. Draußen war es Herbst. Eine Jahreszeit zum Sterben. Wo blieb nur Peter?
Als er endlich kam, schreckte er sie mit seiner wilden Art aus ihren düsteren Gedanken auf. „Ich muss nachher nochmal weg, zu Tante Elli“, sagte sie ihm. Sie hätte ihre Sorgen gern geteilt, doch Peters Miene schien unzugänglich. Wozu den Jungen belasten, dachte sie. Als er türenknallend gegangen war, schüttelte sie nur den Kopf und stand seufzend auf, um den Tisch abzuräumen.

Aufgaben:
1. Schreibe in einem (möglichst kurzen) Satz auf, worum es in der Geschichte geht,
und berücksichtige dabei den Titel.
2. Charakterisiere a) die Mutter und b) den Sohn.
3. Welche Wirkung hat die Beschreibung der Jahreszeit in dieser Geschichte?
4. Aus wessen Sicht wird erzählt und was bewirkt das?